Rassegeschichte

Wie der Ursprung vieler Hunderassen, so liegt auch der des Irish Soft Coated Wheaten Terriers im Dunklen. Angenommen wird, dass diese irische Rasse etwa 200 Jahre alt ist. Der "Wheaten", wie er kurz genannt wird, gilt als naher Verwandter des Irish- und des Kerry Blue Terriers. Diese Rassen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem äußeren Erscheinungsbild, vor allem aber in der Haarfarbe und in der Haartextur. Im Gebäude und im Temperament sind sie sich ähnlich. Vermutet wird, dass der Wheaten die älteste dieser Rassen ist.

Die Wheaten-Terrier galten als Allround-Talente: Sie waren die Hunde des einfachen Mannes, des Farmers, sie hüteten das Vieh, passten auf Haus und Hof auf, waren Spielgefährten der Kinder und gingen auf die Jagd nach Niederwild. Diese Terrier sind lautlose Jäger und haben sicher für manchen Sonntagsbraten gesorgt. Gezielt wurden sie aber zur Jagd auf Otter, Dachs und Fuchs eingesetzt. Eine ausgeprägte dichte, verfiltzte Kopfbehaarung schützte die Augen vor den gefährlichen Beißwerkzeugen der Jagdbeute. Bis heute ist der üppige Bart ein Rassemerkmal geblieben.

Der Wheaten hat so viel von seinem Ursprungsland, diesem Land mit dem rauen und doch milden Klima, seinen liebenswürdigen Menschen, die Fremden gegenüber freundlich und offen sind. Genauso ist diese Terrierrasse, freundlich und liebevoll ihrer Familie zugetan.
 
 

 

Erziehung

Der Wheaten ist mittelgroß, sehr temperamentvoll und oft etwas dickschädelig - eben ein Terrier durch und durch.

Dieser Terrier tut alles, um zu gefallen und um als vollwertiges Familienmitglied akzeptiert zu werden. Aber, und dies sollte niemals vergessen werden, er will und er muss wissen wo es lang geht! Er braucht eine sehr konsequente aber liebevolle Erziehung vom ersten Tag an.

Der Wheaten ist nicht als Zwingerhund geeignet und auch nur bedingt als Zweithund, da er gern seine Dominanz gegenüber Seinesgleichen erprobt. Zwei Wheaten sind sicherlich schöner als einer, aber nur, wenn der Besitzer genügend Zeit hat und bereit ist, den Mehraufwand an Arbeit zu leisten.

Der Wheaten lernt leicht und will beschäftigt werden. Er ist ein sehr aktiver, lauffreudiger Hund und geht gern und lange spazieren oder läuft am Fahrrad, außerdem eignet er sich für Agility und anderen Hundesport. Hauptsache, sein Besitzer unternimmt etwas mit ihm! Wir kennen Wheaten, die im Rettungsdienst ausgebildet sind. In Schweden und in den USA sieht man Wheaten auch gern als Therapiehund.

Der Wheaten gilt allgemein als eine robuste, gesunde Rasse. Die Lebenserwartung liegt bei 12 bis 15 Jahren.

 

 

Rassetyp

Gegenüber dem roten Iren, also dem Irish Terrier, und dem blauen Kerry Blue Terrier fand der Wheaten erst sehr spät den Weg in den Ausstellungsring. Nach längerer und sehr heftiger Diskussion der verschiedenen Klubs in Irland über einen einheitlichen Namen dieser Rasse, wurde sie 1937 vom Irish Kennel Club unter dem Namen Soft Coated Wheaten Terrier anerkannt.

Seit 1994 heißt diese Rasse in allen FCI angeschlossenen Ländern Irish Soft Coated Wheaten Terrier, damit sollte die Bedeutung des Ursprungslandes betont werden. Ausschlaggebend hierfür ist die sehr unterschiedliche Entwicklung der Rasse in den verschiedenen Länder.

Ein sehr bekannter irischer Terrierrichter hat einmal gesagt: "Egal, wo auf der Welt man eine Hundeschau besucht: Man erkennt auf den ersten Blick einen Kerry Blue Terrier als Kerry Blue Terrier und einen Foxterrier als Foxterrier, aber wenn man nach dem Wheaten Terrier Ausschau hält, muss man den Katalog zu Rate ziehen.." Es geht hier in erster Linie um das Haarkleid. Bei einer Rasse, deren Name schon auf das Haar hinweist, ist das Haarkleid sicherlich von großer Bedeutung, aber man sollte immer den Hund in seiner Allgemeinerscheinung sehen. Die große alte Dame der Irischen Wheaten-Zucht, Maureen Holmes,(ihre berühmten "Holmenocks"- Hunde sind noch heute in zahlreichen Ahnentafeln zu finden) hat immer gesagt, das Schlüsselwort für den korrekten Wheaten Terrier lautet: "Ein Terrier ohne Übertreibungen".

Der Wheaten gilt sowohl in der Entwicklung seines Charakters als auch in der Entwicklung seines Haarkleides als absoluter Spätentwickler. "Fertig" ist der Hund erst mit ca. zwei bis drei Jahren.

Fest steht, dass sich jede Rasse im Laufe der Jahre fortentwickelt. Es wäre zu einfach zu sagen, es gäbe den irischen, den amerikanischen und den englischen Wheaten-Typ, der sich in erster Linie in seinem Haarkleid unterscheidet. "Der eine Typ ist gut, der andere schlecht", diese Feststellung greift ebenfalls zu kurz. Es gibt in allen drei Typen unterschiedliche Rassevertreter, auch weichen die drei von Irland, den USA und England veröffentlichen Standards nur unwesentlich voneinander ab.
 
 

 

Pflege

Ein Vorteil dieser Rasse ist ihr Haarkleid, das keine Unterwolle aufweist und somit keinem Jahreszeit bedingten Haarwechsel unterliegt. Ein Wheaten muss trotzdem regelmäßig gut ausgebürstet und viel gekämmt werden. Abgestorbenes Haar findet man dann in Bürste oder Kamm, nicht auf Teppich, Sessel und an Kleidungsstücken. Um die Haarpflege optimal durchführen zu können, sollte der Hund von klein auf an den Trimmtisch gewöhnt werden und nur auf einem solchen regelmäßig,(mindestens zweimal pro Woche) gepflegt werden. Dieses Tischtraining ist gleichzeitig eine gute Erziehungsübung für den Wheaten, der sich hier seinem Besitzer unterzuordnen hat. Auch ist der Hund so bei einem Tierarztbesuch schon an die Untersuchung auf dem Tisch gewöhnt.

Auch muss das Haarkleid regelmäßig mit der Schere in Form gehalten werden, da es sonst immer schwieriger zu pflegen ist, zumal es zu Verfilzungen neigt.

Man sollte Willens sein, diese Prozedur selbst zu lernen, da die überwiegende Anzahl der Hundesalons leider nicht in der Lage sind, einen Wheaten rassetypisch herzurichten - zumeist kommt eine pudelähnliche Haartracht dabei heraus.

 

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